Cannabislegalisierung: Wir werden alle….. öhm… kiffen?! Nö!

Es gibt immer viele Themen, bei denen ich an mich halten muss, wenn mir bestimmte Dinge erzählt werden. Und natürlich gibt es immer noch solche, die besonders herausragen. Darunter natürlich die Klassiker: Klima, Verkehr, Ernährung. Von Russland, AfD oder manchen wirtschaftlichen Dingen mal ganz zu schweigen. Bei denen fällt es mir dann besonders schwer, mich da nicht zu zu äußern. Nun ist in den vergangenen Wochen ein weiteres Thema zu diesen hinzugekommen, bei dem ich wirklich auf breiter Front nur noch mit dem Kopf schütteln kann: Cannabis. Zunächst einmal zur Einordnung: Ich selbst habe daran ein sehr geringes Interesse. Mich würde zwar der Trip als solcher bzw. die Wirkung generell, wie bei fast allen Drogen, mal interessieren, aber ich bin kein Konsument. Ich habe nie im Leben an einer Zigarette, mithin auch an keinem Joint, gezogen. Tatsächlich ist es, wenn es mich persönlich betrifft, eher so, dass mich der Geruch stört. Auch nicht mehr oder weniger als Zigarettenrauch, aber immerhin. Trotzdem denke ich aber, dass wir, wenn wir über ein gesellschaftlich halbwegs relevante Thema reden, einigermaßen objektiv heran gehen sollten. Und genau das passiert bei diesem Thema von keiner Seite. Die einen sagen: Ist total ungefährlich, die anderen sagen: Es ist Gift und führt automatisch in den Heroinkonsum. Und beides ist schlicht falsch. Natürlich ist Cannabis nicht unschädlich. Es ist eine psychoaktive Substanz und damit hat sie per se Wirkungen auf das Gehirn. Vor allem das sich entwickelnde. Wer das in Abrede stellt, der tut seiner Sache einen Bärendienst. Noch krasser finde ich aber die haltlosen Nicht-Argumente der Legalisierungsgegner.

Halbwissen, Dogmen, Lügen: Für jeden ist was dabei

Dabei sehe ich bei manchen einfach Dummheit und Ignoranz, bei anderen aber auch einfach bewusste Lüge. Das perfekte Beispiel für Nummer 1 ist für mich Markus Söder. Unser möchtegern-fast-Bundeskanzler schwallt ja seit Monaten in jede Kamera, von jeder Bühne, in jedes Mikrofon, dass es eine Katastrophe sei, Drogen zu erlauben. Ist ne Meinung, die man haben kann, und ja, wie gesagt, Cannabis schädigt das Gehirn, vor allem im Wachstum. So weit so gut. Aber ich hab mal ne Challenge: Jede(r), der/die das hier liest, kann mal schauen, wie viele Fotos, Viedeos oder was auch immer er oder sie von Söder findet, auf denen kein Bier zu sehen ist. Ich habe Videos von ihm gesehen, bei denen er mit nem Maßkrug in der Hand gegen Cannabis wettert. Und das obwohl ich jüngst gehört habe, dass er nichtmal ein großer Biertrinker sei. Und damit habe ich dann halt ein sehr großes Problem. Denn wenn ich gegen Drogen bin, dann muss ich auch gegen Alkohol sein. Auch das ist eine psychoaktive Substanz, auch das ist schädlich für das Gehirn. Übrigens noch deutlich schädlicher als Cannabis. Und auch das ist besonders für das sich entwickelnde Gehirn schädlich. Ähnlich ist es mit Nikotin und sogar Coffein oder Teein sind Drogen. Kann man glauben oder nicht, aber ist so. Wenn ich also generell gegen Drogen wettere, dann bitte gegen alle – und wenn dann deutlich mehr gegen Alkohol als gegen Cannabis. Noch krasser ist das beim Pausenclown der deutschen Politik, Hubert Aiwanger. Bei ihm hat man allein schon sprachlich das Gefühl, er habe mindestens vier Promille Basis (faktisch sind es vermutlich zwei), aber Cannabis ist der Untergang des Abendlandes. Klar. Noch eine Stufe krasser ist da nur Jens Spahn, der Punkt 2, die Lüge, verkörpert. Nun wusste ich gar nicht, wie gut es mir ging, denn ich hatte gar nicht bewusst mitbekommen, dass ich wohl als Gesundheitsminister letztmals etwas von ihm gehört hatte. Aber jetzt wurde er mir neulich mal wieder mit nem Interview gezeigt. Jedenfalls erzählte der Godfather of Maskendeal doch in der Tat, die Legalisierung sei eine großangelegte Unterstützungskampagne für die Mafia. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Die Legalisierung von Handel und Zucht, also die Möglichkeit im weißen Markt Cannabis zu beziehen soll der Mafia, also der Inkorporation des illegalen Schwarzmarktes, helfen. In meiner persönlichen Top-10 der Schwachsinnszitate von Politikern ist er damit in Regionen, die sonst fest in der Hand der hirntotesten AfD-Dummschätzer á la von Storch, Gaulandt oder Weigel ist. Wahnsinn!

Prohibition ist der wahre Unterstützer der Mafia

Nun schauen wir uns mal die Realität an. Wird eine legale Ware gehandelt, dann ist sie in der Hand legaler Firmen. Vor gut 100 Jahren, als Kokain, sogar Heroin, Amphetamine (Pervitin war ein Allerweltsmittel in Deutschland vor und im 2. Weltkrieg: Das war Metamphetamin, also Chrystal Meth) und so weiter nicht verboten waren, wurden sie von ganz normalen Unternehmen hergestellt. Das bedeutete, dass einerseits auf die Umsätze Steuern gezahlt wurden, andererseits aber halt auch ganz normale Verbraucherrechte galten, sofern sie damals bereits bestanden oder umgesetzt wurden. Hatte ich meine Pillen bezahlt und sie wurden nicht herausgegeben, konnte ich zur Polizei gehen. Ist heute bei Heroin oder so sicher nicht der erste Weg. Außerdem wurden die Qualitäten, wieder so weit damals generell üblich, kontrolliert. Der Markt war weitgehend unter Kontrolle. Bis zum exzessiven Einsatz von Pervitin als „Panzerschokolade“ während des zweiten Weltkriegs waren all diese Drogen kein gravierendes gesellschaftliches Problem. Und das obwohl die Folgen des Konsums damals noch weitgehend unbekannt waren – zumindest in der breiten Masse. Nun trotzdem wurden sie verboten. Die Geschichte dazu ist durchaus interessant. Lohnt sich, mal nachzulesen. Egal. Ich finde keine Zahlen zu Drogentoten im Kaiserreich, der Weimarer Republik oder dem 3. Reich, aber wen man die Zeit danach nimmt, dann sind die Zahlen frappierend: Ich habe die Zahl von 29 Drogentoten in der BRD im Jahr 1970 gefunden. Bis 1979 stieg die Zahl auf 623 Tote an. Seitdem steigen die Zahlen stetig, obwohl immense Summen in die Verfolgung investiert werden. Und das speziell seit den 80ern international. Damals begann der „war on drugs“ und Reagan. Mit Milliardensummen. Für 2020 vermeldete die Tagesschau dann rund 2000 Tote. Wie kommt das? Nun, ich bin jetzt kein einschlägiger Experte, aber ich denke, ein paar Dinge können wir voraussetzen: In einem unkontrollierten Markt steht nicht die Gesundheit des Verbrauchers im Vordergrund für den Produzenten, sondern der Profit. Und da Atta, Mehl und Bleistaub billiger sind als Heroin, Kokain oder Cannabis, wurden und werden diese halt mit diesem Zeug verschnitten. Nun ist Atta in der Vene vielleicht noch etwas ungesünder als Heroin. Und da man den Kick will nimmt man noch höhere Mengen: Super Geschäft für die Dealer und irgendwann ist der User hin. Egal, zieh ich mir nen neuen ran. Da die Konsumenten ohnehin in der Illegalität sind, ist auch der Schritt zu Beschaffungskriminalität kleiner, in der Folge driftet man aus der Gesellschaft, medizinische Versorgung ist nicht so gut und schon haben wir unseren Drogentoten. Klar, sehr vereinfacht, aber vermutlich ließen sich viele dieser Toten verhindern, wenn das, was sie sich spritzen, schnupfen oder sonstwie applizieren, vorher auf seine Qualität überprüft worden wäre. Denn klar ist: Illegalität zieht Mafia an und die denkt nur an Geld. Wer vor Mord und Menschenhandel nicht zurückschreckt, dem ist auch der Konsument herzlich egal. (Außer als Geldgeber.) Lieber Herr Spahn: SO herum wird ein Schuh draus! Prohibition und nichts sonst stärkt die Mafia. Ohne Verbote haben die schlicht keinen Geschäftsgegenstand!

Prohibition hat nie funktioniert

Schauen wir also weiter: Als in den USA im Jahr 1920 die USA die Prohibition (für Alkohol) ausriefen, was passierte da mit dem Alkoholkonsum? Nun, dazu habe ich eine interessante Studie des Bureau of economic research aus dem Jahr 1991 gefunden. Hier sagt schon der Abstract: Als die Prohibition erlassen wurde, gab es einen heftigen Abfall des Konsums auf etwa 30 Prozent des Werts vor der Prohibition. Allerdings stieg der Konsum danach wieder kaum weniger scharf an und hatte nach sieben Jahren rund 70 Prozent des Niveaus vor den Gesetzen erreicht. Nun wird mancher sagen: Siehste: Ist weniger. Klar ist aber auch, dass hier unterschiedliche Effekte ne Rolle spielen: In einem normalen Markt ist der Preis zunächst einmal durch Wettbewerb bestimmt und damit vor Steuern und Abgaben relativ niedrig. Nun ist das in einem mafiös kontrollierten Markt nicht so. Nicht über den Preis wird der Verkauf geregelt, sondern es gibt üblicherweise Gebiete, die von Gangs kontrolliert werden. Ich habe als Kunde keine Auswahl und die Anbieter lassen sich die Gefahren, erwischt zu werden, teuer bezahlen. Das ist meist sehr viel mehr Aufschlag, als bei jeder Lenkungssteuer. Man darf also sehr wohl annehmen, dass die gesamt für Alkhol ausgegebenen Beträge während der Prohibition auch inflationsbereinigt sogar zugenommen haben. Hier sind wir dann mitten in der Preistheorie und der Flexibilität des Preises. Generell ist aber das Budget von Menschen einfach begrenzt. Weiterhin ist natürlich für ein verbotenes Gut keine Werbung möglich. Mithin kommt auch hieraus ein Effekt. Prohibition erreicht also nicht mehr als eine hohe Lenkungssteuer (wie beispielsweise in Skandinavien auf Alkohol) kombiniert mit einem Werbeverbot. Und ich denke: Was für Alkohol in den USA gilt, wird für alle anderen Drogen recht gut extrapolierbar sein. Wird dann das Geld, das man für Strafverfolgung spart und durch diese Steuern einnimmt in Aufklärungskampagnen gesteckt, dürfte der Konsum bei einem legalen Gut sogar geringer sein, als bei einem illegalen. Weniger Schäden durch verunreinigten Stoff gibt es als Bonus oben drauf. Und weniger Sekundärkriminalität. Die Alkoholprohibition in den USA ist also der Beweis, dass der Konsum durch solche Maßnahmen nicht wirklich sinkt. Der starke Drop zu Beginn ist natürlich auf zwei Effekte zurückzuführen: Erst ein Schock, nicht in die Illegalität rutschen zu wollen (was dann nach ein paar Wochen nachlässt) und vor allem: Es gab die Kapazitäten noch nicht. Auch ne Mafia muss erst Produktion, Lieferung und so weiter organisieren. Das dauert, vor allem, wenn man ein ganzes Land „versorgen“ will. Prohibition bringt also nix.

Ärtze keifen, Kinder müssen geschützt werden Regeln müssen her

Nun warnen also allerlei Ärzteverbände und Politiker erzählen, Cannabis sei schließlich kein Brokkoli. Ja, Glückwunsch. Ihr seid da was auf der Spur! Oder, wie Hagen Rether sagen würde: Die kriegen ALLES raus! Nein, im Ernst: Wie oben schon gesagt: Behauptet niemand. Cannabis ist schädlich. Punkt. Aber es ist RELATIV unschädlich im Vergleich zu Alkohol. 2016 sind in Deutschland nach einer Zahl des Gesundheitsministeriums 62.000 Menschen an Todesursachen gestorben, die Allein auf Alkohol zurückzuführen sind. Das sind in einem Jahr mehr Tote durch Alkohol als in der gesamten Geschichte der BRD durch alle verbotenen Drogen zusammen. Nun kann man sagen: Whataboutism! Und ein Stück weit stimmt das natürlich. Muss man ein Gift freigeben, weil ein anderes frei ist? Sollte man dann nicht das andere verbieten? Nun, wir haben oben gesehen: Das funktioniert nicht. Prohibition verringert nicht maßgeblich den Konsum und erhöht die Schäden durch on top fehlende Produktkontrolle. Wir können es verteuern und mit Werbeverboten versehen, viel mehr ist nicht sinnvoll Und sogar kontraproduktiv. Hier ist es ähnlich: die größten Schäden durch Joints tragen Menschen heute davon, wenn das Zeug mit Bleistaub versetzt ist, um die Margen zu erhöhen (mehr Gewicht macht mehr Gewinn). Blei ist hochgiftig. Die Frage ist doch: Wird in der Zukunft mehr Cannabis konsumiert? Natürlich wird das nur die Zukunft zeigen und wir müssen Langzeitstudien abwarten. Aber andere Länder geben gute Hinweise: in den Niederlanden ist mir kein Zusammenbruch des Systems bekannt, weil alle nur bekifft in der Ecke hängen. Auch in Portugal ist so etwas ausgeblieben. Die US-Bundesstaaten, die es legalisiert haben, sind auch nicht zu Elendszonen verkommen. Der Punkt ist: Es wird immer so getan als hätte es bisher keinen Konsum gegeben und JETZT kiffen plötzlich vom Säugling bis zum Rentner alle. Schwachsinn! Wenn man in den vergangenen Jahren durch eine deutsche Innenstadt gegangen ist, war fast immer dieser süßlich-pflanzliche Geruch an vielen Stellen zu vernehmen. In Krefeld wie in München, in Berlin wie in Köln, in Düsseldorf wie in dem kleinsten Kuhdorf. Man hat Cannabis an jeder Straßenecke bekommen und es wurde gekauft und konsumiert. Jetzt genauso. Nur vielleicht mit selbst angebauten Pflanzen: Ohne Pestizide, ohne Zusätze, ohne massiv erhöhte THC-Gehalte. Also eher besser. Eher weniger ungesund. Ich wage zu behaupten: möglicherweise von einem kurzen „mal ausprobieren“-Effekt wird der Konsum eher leicht zurückgehen als steigen. Insbesondere wenn Werbung verboten bleibt. Noch besser wäre es, das Zeug in besonderen Läden frei verkäuflich zu machen und durch produktspezifische Lenkungssteuern künstlich zu verteuern.

Viel zu inkonsequent: Man würgt die positivsten Effekte ab

Ein weiterer sehr positiver Effekt wäre natürlich die eigentliche Intention: Strafverfolgungsbehörden und Gerichte zu entlasten. Denn klar ist: Wenn es nicht verboten ist, muss ich keine Dealer kontrollieren, muss keine Verfahren gegen sie führen und keinen Schmuggel mit Sickerfahndung und was weiß ich unterbinden. Das alles spart in der Theorie Millionen oder Milliarden. Allerdings nur, wenn Polizei und Gerichte damit nichts mehr an der Mütze haben. Im Idealfall wäre das die Freigabe aller Drogen und die kontrollierte Abgabe in besonderen, lizenzierten Geschäften. Ich sage hier nicht: Verkauft Heroin an jeder Tankstelle. Aber sehr wohl: Hebt es in den weißen Markt, holt die Menschen aus der Illegalität. So würden enorme Kapazitäten frei. Die könnten darauf verwandt werden, eben Kinder zu schützen, Prävention an Schulen zu betrieben, insgesamt Aufklärung zu leisten. Die Gerichte hätten mehr Zeit für andere Fälle, der Staat könnte sogar Steuereinnahmen generieren. Und wie gesagt: Mehr Konsum würde dadurch nach allem was wir wissen, nach allen Extrapolationen dessen, was in anderen Ländern, zu anderen Zeiten, passiert ist, auch nicht entstehen. Wer Drogen nehmen WILL der nimmt sie. Mit oder ohne Verbot. So einfach ist die Welt. Dafür ist die Verfügbarkeit viel zu groß. Wenn wir aber nun wilde Regeln machen, wo nun geraucht werden darf und wo nicht, ob ein Verkauf zwei Meter links oder rechts stattzufinden hat und was der Dinge mehr sind, dann machen wir den Behörden das Leben schwerer. Dann wird der Effekt nicht nur aufgefressen, sondern sogar negiert. Das hinzukriegen ist schon eine sehr deutsche Leistung.

Lasst uns doch mal durchatmen

Jaja, ich weiß, durchatmen ist an der Stelle unter Umständen etwas ironisch. Aber am Ende ist mir gerade viel zu viel Aufregung im Thema. Was ist denn genau passiert? Im Endeffekt rauchen zu 95 Prozent oder mehr dieselben Menschen, die im Februar oder März geraucht haben, jetzt ähnliche Mengen Gras. Verändert hat sich für den Außenstehenden eigentlich gar nichts. Wie gesagt: Der Geruch war auch schon vor Jahren allgegenwärtig. Jetzt plötzlich wittern GastronomInnen, FahrgeschäftbetreiberInnen auf der Kirmes, Drogenbeauftrage, Polizei und MedizinerInnen den Untergang des Abendlandes. Jetzt müssen dringend Regeln her, wo geraucht werden darf. Und kann BITTE jemand an die Kinder denken?! (Man denke sich die keifende Stimme von Helen Lovejoy bei den Simpsons). Mal ehrlich: Selbst wenn jemand direkt am Gartentor der Kita gelehnt ist und kifft, während die Kinder draußen spielen: Glaubt irgendwer, dass irgendein Kind den Unterschied zu seinem Tabak rauchenden Freund mit selbstgedrehter Kippe direkt daneben sieht? Ich nicht! Und nochmal: Der Typ stand im Februar auch schon da. Nur halt illegal. Und schon damals hatten die Ordnungsbehörden wichtigeres zu tun, als den Kiffer mit Eigenbedarf einzubuchten. Wie sagte eine Verantwortliche für das Thema mir jüngst? „Wenn überhaupt klar ist, wer dafür zuständig ist – noch fehlt jede gesetzliche Grundlage – werden wir das im Rahmen der üblichen Priorisierung übernehmen, wenn es zur Aufgabe des Ordnungsamts wird“. Ketzerisch könnte man sagen: Jo, mit der ihm zustehenden Priorität y, nachdem wir die vielen anderen Probleme, die WIRKLICH drängend sind – Randale, Vermüllung, Sachbeschädigung, verkehrsgefährdendes Parken und dergleichen – bedient haben. So kann Personalmangel dann am Ende doch noch zu einem guten, entspannten Umgang führen. Am Ende werden wir alle in drei, vier Jahren feststellen, dass es ein ziemlicher Sturm im Wasserglas war, die Zahlen der Konsumenten maximal gleichgeblieben sind, wir möglicherweise weniger gesundheitliche Folgen durch schädliche Zusätze haben und vielleicht sogar die Strafverfolgungsbehörden etwas mehr Kapazität für anderes hatten. Darauf geh ich jede Wette ein. Und nein, anekdotische Evidenz nach dem Motto „ich kenne Person XY die durch Cannabis *enter horrorstory here*“ ändert gar nichts daran. Wenn wir dann dazu übergehen, es regulär zu handeln, zu besteuern und damit Einnahmen zu generieren, zugleich Aufklärungsarbeit zu verstärken und noch mehr die Inhaltsstoffe zu kontrollieren, wären wir fast auf dem Weg zu einer guten, sinnvollen Drogenpolitik. Wir werden sehen…

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