Von Facebookkommentaren und Ehrenamt

Wie vermutlich die meisten LeserInnen hier wissen, arbeite ich hauptberuflich als freier Journalist. Dabei schreibe ich überwiegend für die Rheinische Post Krefeld. Um eine klare Trennung zwischen objektiver Berichterstattung im Blatt und meiner persönlichen Meinung zu wahren, habe ich es mir zur Regel gemacht, weder in den Diskussionen unter Artikeln auf rp-online, noch auf der RP-Krefeld Facebookseite zu diskutieren. Unabhängig davon, von wem die Artikel nun stammen. Einzig inhaltliche Erläuterungen erlaube ich mir hin und wieder bei meinen eigenen Artikeln. Hier oder an anderen Stellen im Netz diskutiere ich aber sehr wohl oder beziehe auch inhaltlich Stellung. Da ich aber natürlich auch eine Meinung habe und diese auch gerne darlege – wird jetzt die Meisten hier nicht unglaublich überraschen – fällt es mir immer wieder sehr schwer, mich an diese selbst gesetzte Regel auch zu halten. Und ein solcher Tag ist heute. Gleich drei meiner Artikel finden sich gerade neu im Blatt respektive auf der Seite und damit auch in den Kommentarspalten auf Facebook. Zwei davon betreffen bürgerliches Engagement. Und wie hier mit den Themen umgegangen wird, ist schon hanebüchen.

Worum geht es inhaltlich?

Die Artikel betreffen einerseits einen Krefelder, der ein E-Auto gekauft hat, um damit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Da er aber zwar ein eigenes Haus, aber bei diesem keinen Stellplatz hat, da es sich an einem kleinen Fußweg befindet, muss er dieses auf der Straße parken. Besagte Straße ist eine Stichstraße und das Auto steht in einem Wendehammer. Fußgängerverkehr gleich Null. Er hat darum mit dessen Einverständnis ein Kabel von seinem Haus über das Grundstück des Nachbarn gelegt und dann den Bürgersteig überbrückt und sein Auto geladen. Nach Protest einer Nachbarin legte er zunächst eine Art Fußmatte, dann sogar eine Kabelbrücke darüber. Diese Brücken liegen überall im Stadtgebiet an Baustellen und so weiter über fast armdicke Starkstromkabel. Nun hat sich besagte Nachbarin erneut als einzige beschwert. Nicht weil es sie eigentlich stört oder gar gefährdet, sondern einfach weil es ja eine Regel gebe. Die Stadt reagiert nicht etwa mit einer durchaus möglichen Einzelfallentscheidung und einer folgenden Genehmigung, sondern mit einem „gleiches Recht für alle“. Ob ich nun mit einem in nem Meter Höhe frei hängenden Kabel über einen stark befahrenen Radweg hinweg lade, oder mit einer Kabelbrücke gut gesichert über einen Bürgersteig, der praktisch nie genutzt wird, am Wendehammer einer Stichstraße, ist aber nunmal nicht das Gleiche. So wird einer denunzierenden Nachbarin Recht gegeben. Schwierig. Es bleiben so viele Dinge in der Verwaltung liegen, da wäre notfalls sogar „stillschweigende Duldung“ eine Lösung gewesen. Fall Zwei ist der eines Lastenrads. Das wurde von einem gemeinnützigen Verein in Krefeld (Astoss e.V.), der mit dem Sozialkaufhaus Emmaus kooperiert, angeschafft. Gespendet wurde das von der Sparkasse mit einem besonderen Projekt und der Clou: Anstoss stellt das Rad kostenlos (!) jedem/r BürgerIn zur Verfügung. Man hinterlegt seinen Personalausweis als Pfand, idealerweise noch einen Fuffi – aber eben auch nur als Pfand und wer sich das nicht leisten kann, bei dem gilt das Vertrauensprinzip – und ab geht es. So soll die Verkehrswende voran getrieben werden. Und das soll natürlich vor allem finanziell armen Menschen helfen. Menschen, die sich entweder gar kein Auto leisten können, aber trotzdem mal Dinge (und seien es nur Getränkekästen) transportieren wollen oder müssen, und das eben vor allem klimafreundlich und kostengünstig tun wollen. Ein tolles Projekt, das so ziemlich alles verbindet, was unsere Welt aktuell braucht. Artikel Drei betrifft das alte Stadtbad. Dieses Bad aus der Kaiserzeit, damals gestiftet von den „Seidenbaronen“, ist fraglos eine architektonische Perle. Ebenso fraglos ist es aber verfallen und wurde um die Jahrtausendwende geschlossen. Dutzende Gutachten sagen, dass es in seiner bisherigen Form nie wieder reaktivierbar ist, weil einfach zu marode. Mehrere Investorengruppen wollten es übernehmen – geklappt hat es aus unterschiedlichen Gründen nie. Nun hat sich vor einiger Zeit ein Verein (Freischwimmer e.V.) gegründet, der das Bad durch bürgerschaftliches Engagement Stück für Stück reaktivieren will. Das ist schon so weit gediehen, dass der ehemalige Freibadbereich nun für allerlei Veranstaltungen genutzt wird. Ziel ist es, auf Sicht eine Perle mitten in der Innenstadt zu haben, einen polyvalenten Raum zu haben, auf dem ein Freizeitraum für BürgerInnen, ein Raum für Kunst und Kultur und viele andere Nutzungen entsteht. Dabei sind sie aber völlig frei. Im Endeffekt kann sich jeder Mensch dort einbringen und Ideen vorlegen. Aktuell nun wird dort eine Wand im zunehmend genutzten Innenhofbereich mit einer Stahlkonstruktion versehen, in die dann Pflanzkästen eingehängt werden. So wird die gesamte Fassade bis in eine Höhe von gut sechs Metern begrünt. Neben einigen begleitenden Maßnahmen die sogar den Effekt auf Umwelt und Artenschutz überprüfen sollen. Außerdem soll es als eine Art „Proof of Concept“ dienen, damit auch private Hausbesitzer das Konzept idealerweise sogar im Innenstadtbereich übernehmen können, um eine grünere, dadurch im Sommer kühlere Innenstadt zu erreichen. Diese wäre, wenn es auf breiter Front zum Einsatz käme, sogar leiser (denn Pflanzen schlucken Schall ungleich besser als Fassaden) hätte bessere Luft (Pflanzen filtern Schadstoffe oder Feinstaub), würde mit dem Konzept im Stadtbad sogar Nahrung produzieren (es sollen vordringlich Kräuter angebaut werden) und damit das Prinzip der „essbaren Stadt“ fördern und sogar Fußwege überdachen. Und das mit privaten Mitteln. (Die Konstruktion am Stadtbad ist drei Meter tief, würde also Bürgersteige gleichsam überspannen. Klar müssten dafür zunächst rechtliche Rahmen geschaffen werden.) Es sind also zwei tolle Projekte und eine interessante Fragestellung, wie wir mit E-Mobilität im städtischen Bereich umgehen.

Reaktionen sind eher…. Verblüffend

Nun stehen diese Artikel also auf Facebook. Ich hätte jetzt ehrlich gesagt erwartet, dass unter dem E-Mobil der Kommentarpunk abgeht und die einen sich echauffieren, dass man so die E-Mobilität nie in Gang bekäme, andere aber schimpfen dass ja die armen Kinder im Kongo für die böse E-Mobilität blabla… Für die beiden anderen Themen hätte ich jeweils zwei bis drei Antworten erwartet nach dem Motto „schönes Projekt, ways to go“ und fertig. Aber weit gefehlt! Beim E-Mobil steht zunächst das Erwartete („Die Stadt behindert die Verkehrswende hinsichtlich E-Mobilität“). Dann gibt es aber auch Kommentare nach dem Motto „jaaaa bis eine Oma drüber fällt“. Dabei offenbaren die Autoren, dass sie den Artikel hinsichtlich der räumlichen Gegebenheiten mal wieder nicht gelesen haben. Und auch nicht hinsichtlich der Sicherungsmaßnahmen. Gut, das ist heute leider üblich. Generell ist da aber sehr viel weniger Kontroverse als ich erwartet hätte. Richtig heftig finde ich, im Gegensatz dazu, aber die Kommentare bei den beiden anderen Artikeln. Da schreibt z.B. zum Stadtbad ein FDP-Bezirksvertreter: „Meyer,Beging,Esser,Scheelen,Ehrmann,Fricke,,,,, Totengräber des Stadtbadjuwels“. [sic! Auch ohne Leerzeichen.] Nun ist allein schon die Nennung allein der Nachnamen nicht unbedingt respektvoll. Zumal ich mich so auch mit der Zuordnung schwer tue. Meint er mit Fricke etwa seinen Parteifreund und Bundestagsabgeordneten Otto Fricke? Oder jemand anders? Ich weiß es in der Tat nicht, obschon ich eigentlich glaube, mit mit der Thematik allein schon berufsbedingt einigermaßen vertraut zu sein. Meyer ist natürlich Oberbürgermeister Frank Meyer. Esser ist Ruth Esser-Rehbein, ehemals Teil des Vorstandes der Freischwimmer. Beging ist Marcel Beging, ehemaliger Vorstand der Freischwimmer und noch heute eines der aktivsten Mitglieder des Vereins und mit vielen tollen Ideen hoch engagiert für bürgerliches Engagement auch und gerade am Stadtbad und Geschäftsführer des Vereins. Wen er mit Scheelen und Ehrmann meint? Keinen Schimmer. Den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Bernd Scheelen? Ich weiß es in der Tat nicht. Egal. Andere Kommentare sagen „Mit dem Geld kann ma. wirklich besseres machen!!!🙈 “ [sic!] oder einfach lachende Smileys. Unter dem Fahrradartikel wird nicht etwa die Sache diskutiert. Da schreibt ein Nutzer „Perso darf gar nicht hinterlegt werden ist nicht Stadthaft[sic!], würde ich mich gegen wehren, Kopie ja aber nicht in color“. Ein anderer schreibt „Und was ist wenn man von der Polizei kontrolliert wird was soll man da sagen fragen sie da mal nach wo man sich das Lastenrad ausgeliehen hat“[sic!]. Und wieder ein anderer lässt sich über mehrere Beiträge darüber aus, dass FahrradfaherInnen die Verkehrsregeln missachten würden.

Inhaltlich Unsinn – Vor allem aber demotivierend

Ich will jetzt gar nicht groß auf inhaltliche Argumente eingehen. Natürlich darf ich meinen Perso hinterlegen. Natürlich darf ich ihn auch als Pfand hinterlegen und das ist ein total übliches Vorgehen. Außerdem bin ich als reiner Fahrradfahrer noch nie (!!) von der Polizei hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse meines Rades kontrolliert worden. Bei einem Rad mit der Aufschrift „KoALa – Kostenloses Lastenrad“, den Insignien des Anstoss e.V. und so weiter und der Bekanntheit es Projektes bei der Polizei dürfte das HIER sogar noch deutlich weniger der Fall sein. Und was die generelle Ignoranz einzelner RadfahrerInnen hinsichtlich Verkehrsregeln mit dem Verleih eines (Lasten)Rades zu tun hat, wird wohl auf ewig das Geheimnis des Kommentatoren bleiben. Warum auf der anderen Seite die Personen, die eine Bauruine in irgend einer Form reaktivieren die Totengräber eben dieser sein sollen, ist auf den ersten Blick dann auch eher… nicht unbedingt intuitiv. Zumal ja auch keine Argumente genannt werden. Und auch was man mit 237.000 Euro gefördertem (!!!) Investitionsvolumen denn KONKRET so viel besser machen könnte, wird natürlich nicht erläutert. Es ist also grober Unsinn und im besten Falle einfach am Thema vorbei, was da geschrieben wird. Was ich aber schlimm daran finde, und damit sind wir beim eigentlichen Thema dieses Beitrags hier: Es ist unfassbar demotivierend für die AkteurInnen. Sowohl bei Anstoss als auch bei den Freischwimmern sind Menschen am Werk, die mit extrem viel persönlichem Engagement Dinge für Andere schaffen wollen. Anstoss und Emmaus (die von den Personen auch teilweise identisch sind) wollen als Sozialkaufhaus und der daneben liegenden Fahrradabteilung (eben Anstoss) vor allem armen Menschen mit Second Hand-Waren die Möglichkeit geben, möglichst gleichwertig mit Anderen ein schönes Leben zu führen. Die Akteure reißen sich ein Bein aus, um den Kindern alleinerziehender Mütter Spielzeug oder Kleidung zukommen zu lassen, oder RentnerInnen mit Grundsicherung eine voll eingerichtete Wohnung. Außerdem werden hier Langzeitarbeitslose in den Beruf integriert. Die Freischwimmer sind teilweise jedes Wochenende – und sogar an Wochentagen nach Feierabend – vor Ort. Sie basteln, streichen, bauen und werkeln und haben das oben benannte „Stadtjuwel“ schon vielen Leuten zugänglich gemacht. Und das soll weiter gehen. Nun wird ein weiteres wunderbares Projekt mit Fördermitteln des Bundes (zu 90%) gestartet, das im allerbesten Fall eine Art Initialknall dafür ist, dass Krefeld irgendwann ähnlich grün ist, wie es heute z.B. in Singapur der Fall ist. Und die öffentliche Reaktion darauf ist ein respektlos vorgetragenes Aufrufen von Nachnamen als Totengräber, Rumnörgeln an den Modalitäten kostenloser Hilfsangebote und generelles schimpfen auf ehrenamtlich tätige Menschen?! Puh!

Warum haben wir eigentlich so wenig Ehrenamt? Darum!

Und da sind wir beim Problem. Überall in unserer Gesellschaft sind Ehrenamtler diejenigen, die tragende Säulen sind. Ohne Ehrenamt hätten wir faktisch keinen Vereinssport. Vor allem nicht im Breitensport. Wir hätten also keine Beschäftigung, insbesondere keine Bewegung, für Kinder. Unser gesamter Katastrophenschutz ist ohne Ehrenamt bei freiwilliger Feuerwehr, Rotem Kreuz, Seelsorge, THW und so weiter und so fort (bitte, es gibt einfach so viele tolle Organisationen, dass ich jetzt hier nicht alle aufzählen kann!) nicht denkbar. Ohne ehrenamtliche Sanis wären weder Sportveranstaltungen noch Straßenfeste oder Kinderevents wie „Spiel ohne Ranzen“ denkbar. Ohne ehrenamtliche Müllsammelaktionen und dergleichen, sähe die viel kritisierte Innenstadt noch viel schlimmer aus, als sie es tut. Ohne Ehrenamt wären sogar Profisport-Events wie Eishockeyspiele, Handballspiele in HBL oder in Krefeld der dritten Liga oder Fußball Bundesliga sehr viel schwieriger oder gar nicht umsetzbar. Von sozialen Projekten, Flüchtlingshilfe, Obdachlosenhilfe, Drogenhilfe und so weiter – gesellschaftlich hochkritischen Projekten – ganz zu schweigen. Und es gibt wirklich NIEMANDEN in unserer Gesellschaft, der Ehrenamt nicht in Anspruch nimmt. Gleichzeitig wird aber – siehe oben – darauf gemotzt. Der Trainer der Jugendmannschaft wird beschimpft, weil der eigene Sohn oder die eigene Tochter nicht aufgestellt wird. Der Sani war nicht schnell genug oder vielleicht nicht SO freundlich, wie ich das gern hätte. Der Vorstand des Vereins, in dem meine Kinder sind, trifft Entscheidungen, die ich gern anders hätte. Oft übrigens in Ermangelung des Wissens um Hintergründe, Finanzen oder ähnliches. Gern natürlich auch Manpower, also zu wenig Ehrenamt. In der Folge haben immer weniger Menschen Lust sich das anzutun. Gerade die Wahl von Vorständen in Sport- oder Bürgervereinen, aber auch Schützenvereinen oder Karnevalsgesellschaten ist heute nur noch in den seltensten Fällen eine Kampfabstimmung. Vielmehr ist es ein Abnicken der einzigen Menschen, die dazu irgendwie bereit sind. In Vereinen fehlen TrainerInnen, im Jugendbereich mangelt es überall an SchiedsrichterInnen, Hilfsorganisationen haben immer weniger Personal und so weiter und so fort. Genau aufgrund solcher Kommentare, Verhaltensweisen und mangelnder Wertschätzung.

Facebook ist nur ein kleiner Teil

Natürlich sind da ein paar Nachrichten unter einem Zeitungsartikel nur ein marginaler Teil. Und natürlich darf und muss man auch ehrenamtliche Arbeit kritisieren. Aber hier sollte, noch mehr als in anderen Bereichen, der Grundsatz gelten, dass diese Kritik inhaltlich/sachlich, konstruktiv und vor allem respektvoll sein sollte. Insbesondere dann, wenn sie öffentlich geschieht. Ein Ausrufen einiger Nachnamen ohne Vornamen als Totengräber eines Juwels, ohne auch nur ein Wort dazu zu verlieren, wie und warum und schon gar nicht, was es mit diesem konkreten Projekt zu tun hat, erfüllt das sicher nicht. Leider zieht sich das aber auch bis in höchste Kreise der Politik und Verwaltung. Beispiel Kommunalpolitik: Die ist ja, auch wenn es eine minimale Aufwandsentschädigung gibt, ebenfalls Ehrenamt. Und zwar eines mit extremem Zeitaufwand und ohnehin schon ständigem öffentlichem Dauerfeuer. GERADE für die Leute, die besonders engagiert sind. Nun gab es hier in Krefeld vor knapp einem Jahr eine Ratssitzung, die letzte vor der Weihnachtspause, in der der Surfpark thematisiert wurde. Kurz zuvor waren ein Paar insgesamt weit über 1000-Seitige Gutachten herausgekommen, das die Basis für eine Entscheidung über das weitere Vorgehen in dieser Frage darstellen sollte. Diese sollte in der ersten Sitzung NACH der Pause dann getroffen werden. Auf die Anmerkung eines Ratsherrn in der Sitzung, dass das für Ehrenamtliche Politiker über Weihnachten hinweg wohl etwas respektlos sei, sagte damals der mit einer fünfstelligen Summe pro Monat vergütete Oberbürgermeister Frank Meyer ziemlich süffisant „Augen auf bei der Wahl des Hobbys“. Genau das ist die Art, wie Ehrenamt in unserer Gesellschaft „wertgeschätzt“, man könnte auch sagen: „systematisch kaputtgemacht“ wird. Ehrenamtler werden nicht als wichtige und unverzichtbare Säule unserer Gesellschaft gesehen, ohne die wir weder Freizeitbeschäftigung noch öffentliche Sicherheit oder Katastrophenschutz hätten, sondern vielmehr als kostenlose Lakaien in allen Lebenslagen. Und dass darauf immer weniger Leute Lust haben kann ich mehr als gut verstehen.

Respekt und Wertschätzung sind nötig!

Wir brauchen hier einen deutlichen Kulturwandel. Wir müssen dazu übergehen, dass Ehrenamt generell hoch geschätzt wird. Vom Oberbürgermeister bis zum kleinsten Kommentator auf sozialen Netzwerken. Respekt ist die Währung, mit der diese hochkritische Arbeit für die Gesellschaft vergolten wird. Und dabei ist es vollkommen egal, ob wir von PolitikerInnen auf kommunaler Ebene reden, von TrainerInnen oder SchiedsrichterInnen im Jugendsport, von Sanis auf dem Volksfest oder auch AktivistInnen bei Fridays for Future oder ähnlichen Organisationen und Gruppen. Ja, gerade im erst- und letztgenannten Fall sind die Emotionen groß. Ebenso die inhaltlichen Kontroversen. Und man kann fraglos inhaltlich viele unterschiedliche Meinungen haben. Aber über den Stil und die Art der Kritik sollte es einen Konsens geben, dass dies respektvoll zu geschehen hat. Denn sonst geht uns auf Sicht das Ehrenamt, auch und besonders politisch, komplett ab. Und spätestens wenn auf dem Land oder in Vororten keine freiwillige Feuerwehr – und damit niemand mehr – zum löschen kommt, wenn die „Kritiker“, nachdem sie auf dem Volksfest (vermutlich verdientermaßen) die Nase auf links gedreht bekamen, niemand mehr zusammen flickt, wenn ihre Kinder keine Freizeitbeschäftigung mehr haben und es keine Hilfe mehr für Obdachlose und Drogensüchtige gibt, aber auch, wenn niemand mehr politischen Wandel unserer Zivilisation forciert, wird unsere Gesellschaft schneller kollabieren als ein Kartenhaus im Vakuum auf nem Neutronenstern. Das sollten sich die ganzen Nörgler und Meckerer – ob klein oder groß – besser mal zeitnah vor Augen halten.

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